27. April 2024

Deutsches Frühstück - russischer Traum

Bahnhof Bremen © Ulrich Heyden
Foto: Bahnhof Bremen © Ulrich Heyden

 

Nach unserer Reise ins deutsche Land

meinte Swetlana mit einem ironischen Lächeln,

„das deutsche Frühstück war für mich

eine echte Herausforderung.“

 

Wir waren meist

bei Bekannten untergebracht.

Wir hatten immer gute Zimmer und gute Betten.

Und zum Frühstück gab es immer Brötchen,

sehr leckere Wurst und Käse.

 

Swetlana hoffte jeden Morgen auf noch etwas -

einen warmen Kascha-Haferbrei oder Grünzeug.

Bei ihr zuhause gibt es zum Frühstück meistens

Quarkpfannkuchen oder ein Gemüse-Omelett,

Grünzeug und gekochte Eier oder Kascha-Haferbrei.

Von all dem fand sie nichts

auf deutschen Frühstückstischen.

 

Sie hätte den leckeren deutschen Käse und die Wurst

gerne ohne Brötchen gegessen.

Aber das wäre nicht die feine Art gewesen.

So sägte sie die Brötchen in kleine, flache Stücke

und nicht in zwei Hälften,

wie es die Gastgeber machten.

 

An einem Abend

als wir einmal in einem Hotel

mit asiatischer Küche untergebracht waren,

hoffte Swetlana, dass es am nächsten Morgen

irgendein interessantes, warmes asiatisches Gericht gibt.

 

Doch am späten Abend kam plötzlich

eine Einladung zu einem Frühstück bei einem Bekannten.

Und es gab wieder Brötchen, Käse, Wurst und natürlich auch Kaffee.

 

Nur einmal wurden wir von einer Gastgeberin gefragt,

was wir zum Frühstück essen.

Swetlana zählte ihre Wunschliste auf.

 

Als sie am nächsten Morgen in die Küche kam

und einen brodelnden Topf sah,

schlug ihr Herz höher.

 

Sie hoffte, dass ihr russischer Traum

in Erfüllung geht.

Als sie in den Topf sah,

waren dort nur Eier.

Aber das war schon sehr gut!

 

Solche unterschiedlichen Traditionen

und Geschmäcker gibt es also.

 

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